Kapellen und Kirchen im Tujetsch

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Description

Wie Perlen reihen sich die Kirchen und Kapellen im Tal aneinander und jedes Gotteshaus hat seine eigene Geschichte.

Camischolas: Kapelle Sontga Onna (Schlüssel, Martha Cavegn, Tel. 081 949 13 35)

Die erste Kapelle in Camischolas wurde ca. 1515 erbaut. Der sehr schöne und wertvolle gotische Altar datiert aus dem Jahre 1517. Pater Placidus A. Spescha, der wandernde Mönch vom Kloster Disentis, verbrachte die Zeit zwischen 1812 und 1815 in Sedrun und beschrieb die kleine Kirche wie folgt: "Der äusserliche Bau derselben ist unansehnlich, der innen Auszier aber vorzüglich, was die Altäre anbetrifft, sehr angenehm"

Zarcuns: Kapelle Nossadunna (Schlüssel, Vigeli Schmid Tel. 081 949  15 70

Der Legende nach ist im Jahr 1622 einem frommen Mann namens Gionet an dieser Stelle die heilige Muttergottes erschienen, worauf  im gleichen Jahr die Kapelle errichtet wurde. Sie ist mit Gemälden geschmückt, welche Szenen aus dem Leben der Muttergottes zeigen. Der Kirchturm ist mit einer Mondsichel geschmückt, welche auch in der christlichen Religion eine Bedeutung hat. Es besteht eine Textstelle in der Offenbarung des Johannes, in der die Himmelserscheinung einer Frau beschrieben wird:"Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt"

Rueras: Kirche Sogn Giachen (täglich geöffnet)

Bereits im Jahr 1491 stand eine Kapelle in Rueras; die heutige Kirche wurde im Jahr 1730 gebaut. Sie wurde bei zwei schweren Lawinenniedergängen anno 1749 und 1817 verschont. Früher gingen die Einwohner von Rueras an Festtagen und Feiertagen nach Sedrun in die hl. Messe. Im Jahre 1965 wurde dem Gesuch, alle Kirchenfeste und Feiertage in Rueras feiern zu dürfen, entsprochen.

Giuv: Kapelle Sogn Bastgaun (Schlüssel, Imelda Monn Tel. 081 949 14 48)

Im Jahr 1768 war Giuv noch von 22 Personen in fünf Häusern bewohnt. Als 1836 eine Lawine am Weihnachtstag sieben Scheunen mitsamt Viehbestand begrub und 5 Todesopfer forderte, blieb die Kapelle unbeschädigt. Sie ist nirgends dokumentiert. Nach der Form ist sie mutmasslich im Laufe des 17. Jahrhunderts erbaut worden.Das Gemälde im Giebel stellt den hl. Nepomuk dar. Vorne auf dem Altartisch befindet sich noch ein Gemälde. Es zeigt den Märtyrertod des hl. Sebastian. Neben dem Fluss Tiber in der Nähe von Rom wird der hl. Sebastian von Peinigern mit Pfeilen getötet. Daneben die Fischer an der Arbeit und die Einwohner der Stadt, die spazieren gehen.

Tschamut: Kapelle Sogn Nicolaus (Schlüssel, Hotel Rheinquelle Tel. 081 949 11 12

Die Kapelle wurde wahrscheinlich spätestens um das Jahr 1500 vom Kloster Disentis erbaut, dem in der Umgebung verschiedene Güter und Alpen gehörten.Tschamut besass bis Mitte des 19. Jahrhunderts seine eigenen Rechte und Benutzungsrechte und war anfangs wahrscheinlich ein Hospiz gewesen. Der Turm steht am Rande des Dachgiebels und ähnelt somit denen anderer Hospize.Sehr interessant und wertvoll ist die Decke der Kapelle. Sie ist am Ende der gotischen Epoche erbaut worden. Die vielfältige Rosette in der Mitte ist eine Schnitzarbeit in Fischform. Umrahmt wird sie von Wappenverzierungen und vermutlich auch von Hauszeichen.

Selva: Kirche (t(Samstag/Sonntag und Feiertage geöffnet. An Werktagen mit Giachen Monn telefonisch vereinbaren. +41(0)81 949 14 48)

Nach dem Brand von 1949 , bei dem das ganze Dorf bis auf ein einziges Haus niederbrannte, wurde 1952 die neue Kirche vom Bischof Christianus Caminada  zu Ehren der hl. Apostel Johannes und Paulus sowie den Hochaltar zu Ehren der hl. Anna und des hl. Josef und Johannes des Täufers geweiht. Die erste Kapelle von Selva wurde im Jahr 1630  durch Bischof Giusep Mohr von Chur eingeweiht. Sie besass drei Altäre und war dem Evangelisten Johannes, den Heiligen Paulus und Valentin gewidmet.

Surrein: Kapelle Sogn Antoni (Schlüssel: Jovita Loretz Tel. 081 949 14 21)

Im Jahre 1679 bekamen die Bewohner von Surrein die Erlaubnis zu Ehren des hl. Antoius von Padua eine Kapelle zu bauen. Das Gemälde in der Mitte stellt den heiligen Antonius während seiner wundertätigen Predigt an die Fische dar.

Sedrun: Kirche Sogn Vigeli (täglich geöffnet)

Die erste Kirche wurde um das Jahr 1205 errichtet, welche weiter taleinwärts gegen den Drun lag. Vom Chor aus gelangte man direkt in den Kirchturm. Dies bezeugt noch heute der gewaltige Turm, der anfangs des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Ob bereits vorher eine Kapelle oder eine Kirche in Sedrun vorhanden war, lässt sich nicht feststellen. Die Überlieferung weiss zu erzählen, dass das Volk von Tujetsch die Steine für den Turm aus Plidettas neben Burganez, Val Nalps, herbeigeschleppt habe. Dort findet man solche Steine. Im Jahr 1691 begann man mit dem Bau einer neuen Kirche, welche im Laufe der Zeit mehrfach renoviert und verändert wurde. 

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